Wir wollen heiraten… brauchen wir wirklich einen Hochzeitsfotografen?

Eine Hochzeit mit Freunden & Familie zu feiern kostet mittlerweile durchschnittlich 15.000€. Die Location, das Essen, die Tischdekoration, das Brautkleid, der DJ, die Standesbeamt*in und und und wollen alle bezahlt werden. Das kann ich - als glücklich Verheirateter - aus eigener Erfahrung sagen. Da kommt man schonmal ins Grübeln und überlegt, an welchen Ecken sich ggf. Geld einsparen lässt. Immer mal wieder höre ich dann im Bekanntenkreis, dass man sich nicht so sicher ist, ob man überhaupt einen (guten) Hochzeitsfotografen braucht. Ich möchte dir hier kurz meinen Standpunkt erklären:

Vorab: JA! Ihr braucht unbedingt einen Fotografen bzw. eine Fotografin für eure Hochzeit!

Innenaufnahme der Kirche eine kirchlichen Hochzeit

Die Erinnerungen verblassen irgendwann!

Meine Großeltern (als sie noch lebten) hatten in ihrer Wohnung dieses eine, vergilbte und verblasste Hochzeitsfoto im Bilderrahmen. 10*15cm ungefähr. Nicht groß, nicht protzig, aber jeden Tag eine Erinnerung an „damals”. An ihren Hochzeitstag vor über 45 Jahren. Das konnte ihnen niemand nehmen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn Erinnerungen verblassen. Bei uns allen irgendwann. Fotos hingegen überdauern. Das war schon früher so und das ist heute - im Zeitalter der digitalen Fotografie - immer noch so.

Warum also braucht ihr einen Hochzeitsfotografen? Weil die Fotos das vermutlich Einzige sein werden, was ihr auch in 40 Jahren noch anschauen könnt und was euch zumindest in der Erinnerung zurückbringt an den „schönsten Tag eures Lebens”. Fotos helfen euren Erinnerungslücken sozusagen auf die Sprünge.

Die allerwenigsten Brautpaare wissen Jahre später noch, welche Hauptspeisen der Caterer serviert, welche Lieder der DJ gespielt oder welchen Longdrink das Thekenteam serviert hat. Das Brautkleid als solches ist mitunter auch schon “irgendwann” aus dem Kleiderschrank geräumt oder „vererbt” worden.

Ich schicke den Brautpaaren, deren Hochzeit ich begleiten durfte, die gemachten Fotos sowohl digital (via passwortgeschützter Onlinegalerie zum Anschauen und als Download) und darüber hinaus auch auf einem USB-Stick zu. Die Fotodateien selbst sind - es sei denn man löscht sie oder schmeißt die Festplatte weg - unendlich haltbar.

Und das bedeutet, dass ihr die Fotos jederzeit anschauen, verteilen und auch drucken lassen könnt. Egal ob in 10, 20 oder 50 Jahren. Das geht mit den Gerüchen des Buffets sicher nicht ;)

Eine Menükarte einer Hochzeitsfeier.jpg

Die Fotos werden für viele weitere Zwecke verwendet!

Darüber hinaus dürft ihr nicht vergessen, dass die Hochzeitsfotos für viele weitere Zwecke verwendet werden: Eure Dankeskarten werden beispielsweise damit erstellt, oder die Fotoalben für euch persönlich, bzw. eure (Schwieger-)Eltern. Selbst eure Hochzeitsgäste werden sich von diesen Fotos einige Schnappschüsse entwickeln lassen und sie sich in die eigenen vier Wände hängen bzw. stellen. Ganz zu schweigen von den Erinnerungen, die ihr selbst auf euren Socialmedia-Accounts teilen wollt ;) Ihr seht hoffentlich, dass den Fotos schon ein ziemliches Gewicht zufällt.

PRO(-fessionelle) Fotograf*innen

Außerdem möchte ich eine Lanze brechen für die professionelle Fotografie bzw. Fotografen und Fotografinnen. Immer häufiger sehe ich auf Hochzeiten, dass die Freunde & Familienmitglieder zum Handy greifen und auf die Schnelle ein paar Fotos machen. Das ist auch toll und eine Chance unserer heutigen Zeit. So viele Perspektiven kann ein Fotograf*in alleine gar nicht einfangen. Doch kommt bitte nicht auf die Idee die Qualität der Fotos und die Fähigkeiten eurer Freunde hinter der Handykamera zu überschätzen. Solche Schnappschüsse sind sicher eine tolle Ergänzung und lassen eben die Sicht eurer Gäste erkennen. Mehr allerdings nicht.

Professioneller Fotograf sein bedeutet weit mehr, als ein paar ganz schöne Bilder zu machen.
Z.B. für den jeweiligen Moment die passende Ausrüstung dabei, und viele Jahre Erfahrung für den richtigen Moment, oder die richtige Position zu haben.

Ich empfehle euch daher ganz deutlich, dass ihr euch einen Hochzeitsfotografen*in sucht, die von euch, euren Gästen und eurem Tag eine Hochzeitsreportage erstellt und ausschließlich dafür da ist. In den offiziellen Momenten (z.B. standesamtliche oder kirchliche Trauung, Einzug der Braut, First Look etc.) solltet ihr darüber hinaus eure Gäste bitten die Handys eingesteckt zu lassen. Denn euch während der Trauung zu fotografieren, während neben euch die Tante X und Neffe Y das Handy vors Gesicht (oder vor die Kamera des Fotografen) halten sieht einfach nicht gut aus und wird vorallem euch im Nachhinein ärgern.

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Authentischer Bildlook vs. Preset-Overkill

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Mit welcher Kamera fotografiert ein professioneller Fotograf?